Prozessionen in Andalusien
Ein kleiner Nachtrag noch zu Granada. Um es richtig zu stellen: Wir sind natürlich nicht nur zu unserer Belustigung in Granada gewesen.
Wir haben die Zeit auch genutzt, um uns auch die Bräuche dieser Region anzusehen. Zu Ostern bedeutet das in Andalusien vor allem: Prozessionen.
In Granada heißt es von Palmsonntag bis Ostermontag: Jeden Tag eine Prozession durch die Stadt. Jeweils beginnend von einem anderen Ortsteil hin zur Kathedrale und zurück. Im Zentrum einer jeden Prozession steht dabei eine Figur (Schutzpatron) der jeweiligen Gemeinde. Die jeweilige Figur (als tonnenschwere Statur) wird durch unzählige Freiwillige bis zur Kathedrale und zurück zur Heimatgemeinde getragen. Das alles begleitet von Musik, allerlei fremdartig bemützten Begleitern, schwarz gekleideten Frauen und sonstigen Honoratioren der Gemeinde. Egal wie man selbst zu kirchlichen Dingen steht und was man von solchen Bräuchen hält. Ein Riesenspektakel. Wir haben uns deshalb am Samstag an die Strecke begeben, um uns einen Eindruck zu verschaffen.
Die Prozession führte am Samstag direkt von der Alhambra (Berg) runter in die Altstadt und zurück und dauerte von 17:30 Uhr bis 00:30
Uhr. Die Stadt (an der Strecke) war brechend voll. Uns beeindruckte dabei am meisten, dass trotz der Menschenmassen alles friedlich und ohne Hektik ablief. Kein Gedrängel und Geschiebe. Kein
Fanatismus. Nix. Oma und Opa standen mitten im Getümmel zwischen Einheimischen und Touristen (die offensichtlich nur schauen wollten) und wurden selbstverständlich vorgelassen. Kinder tröteten
auf ihren Plastiktrompeten und schlugen lustig ihre Trommeln. Keinen hat es gejuckt. Niemand war auch nur ansatzweise aggressiv. Auch wenn wir persönlich ziemlich weit vom eigentlichen Sinn der
Prozessionen entfernt sind: Eine tolle Erfahrung.
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