Bordeaux
Wieder zurück in Frankreich. Erste Station unserer Küstentour ist Bordeaux. Immerhin beste Urlaubsregion 2015, wie man uns nicht ohne Stolz erklärt.
Wir holen hier an dieser Stelle mal ein bißchen aus. Bordeaux ist Unversitätsstadt und gilt gleichzeitig als politisches, wirtschaftliches und geistiges Zentrum des französischen Südwestens. Die Einwohner nennen sich selbst Bordelais. Berühmtheit hat die Stadt insbesondere durch den Bordeauxwein (man erklärte uns, dass es um Bordeaux ca. 14.000 Winzer gibt!!) und ihre Küche erlangt, aber auch durch ihr bauliches und kulturelles Erbe. Bordeaux ist Sitz der Präfektur des Departements Gironde und Hauptstadt der Region Nouvelle-Aquitaine. Und als ob das nicht schon genung wäre, ist Bordeaux natürlich auch noch Sitz eines Erzbischofs eines deutschen Generalkonsulats.
Die Stadt hat aufgrund der vielen Museen, die sich hier befinden, und auch aufgrund der Tatsache, dass während der Invasionen Deutschlands nach Frankreich 1870/71, 1914 und 1940 regelmäßig zeitweise der Regierungssitz von Paris nach Bordeaux verlegt wurde, den Ruf einer heimlichen Hauptstadt Frankreichs. Bordeaux selbst hat 246.586 Einwohner (Stand: 1. Januar 2014). Der engere Ballungsraum Bordeaux kommt jedoch auf etwa 720.000 Einwohner und umfasst auch 26 umliegende Kommunen. Bordeaux ist damit neuntgrößte Stadt Frankreichs.
Unterkunft
Hier bleiben wir also 3 Nächte. Wir haben ein kleines Appartement mitten in der Stadt. Wir hoffen, dass wir den Bus in der Garage, die sich in einem Nebengebäude befindet, unterbekommen. Wir werden nicht enttäuscht. Unser Appartement ist mitten in der Altstadt unterm Dach im zweiten Hinterhaus. Als wir in die "Zielstraße" einbiegen, bekommen wir einen leichten Schock, denn die komplette Straße ist aufgerissen. Es wird fröhlich gewerkelt und gepresshämmert. Wir freuen uns sehr. Am Ende stellt sich heraus, dass es in der Wohnung mucksmäuschenstill ist. Kein einziger Laut von der Straße. Der Bus passiert die Zufahrt von der Straße durch ein Riesengittertor und findet sich, sehr verlassen, in einer unglaublich hohen Halle wieder. Sehr cool. Alles schön hier.
Streifzüge 1 bis 3
Jacobo, unser netter Vermieter aus Spanien (Madrid), gibt uns ein paar Tips und Material für die Stadt. Wir probieren es noch am gleichen Abend aus. Erster Eindruck: Eine wirklich tolle, sehenswerte und vor allem lebendige Stadt.
Zweiter Tag in Bordeaux: Wir machen eine Bustour durch die Stadt. Da die Stadt nicht groß ist, dauert die Tour auch nur gut eine Stunde, um alle Sehenswürdigkeiten abzufahren. Für die investierte Stunde erhält man im Gegenzug einen guten Überblick. Also unbedingt machen, wenn man hierherkommt und sich nicht auskennt. Übrigens, wir haben mal wieder Glück mit dem Wetter: Es brennt uns auf die Mütze. Nach der Bustour laufen wir zu Fuß noch einmal fast alles ab, einschließlich Shoppingmeile. Der zweite Eindruck bestätigt den ersten: Bordeaux ist sehr reizvoll.
Dritter Tag, wir schnappen uns diesmal die Räder, denn wir wollen auf die andere Flussseite. Dort gibt es eine ausgediente Kaserne, die jetzt von ein paar Hipstern umgemodelt wird. Hotel, Restaurant, Skaterbahn, Eventlocation, ein paar Werkstätten usw. Wir denken, da gehören wir dazu, also nix wie hin. Natürlich nehmen wir nicht unsere eigenen Bikes, sondern mieten uns zwei Räder der Stadt. Ehrlicherweise: Sonja macht das Procedere mit der Registrierung, meine Ungeduld reicht dafür nicht aus. Die Tour führt entlang des Flusses und ist komplett entspannt. Der angesteuerte Hipstertreff (www.darwin.camp) sehr cool und hip. Abends sind wir ko vom Rumradeln und Augen-aus-dem-Kopf-schauen. Wir haben keine Lust mehr in die Stadt zu gehen. Stattdessen geht es um die Ecke unseres Appartements in eine Fromagerie. Kleiner Laden, wir rechnen mit dem Schlimmsten. Uns empfängt in einer Engelsgeduld der Eigentümer und lässt uns jeden Käse probieren, auf den wir zeigen, dazu erklärt er uns Banausen alles, rund um jeden Käse. Ein wirklich toller Abschluss eines tollen Tages.
Fazit: Bordeaux?!
Wir wissen nun, warum Bordeaux zur beliebtesten Stadt 2015 in Europa gewählt wurde. Toller Mix aus Alt und Neu. Nix Verstaubtes. Wir haben uns hier unglaublich wohl gefühlt und werden bestimmt wiederkommen. Sehr dolle Empfehlung, auch für Leute mit Schuh- und Klamottenmacken.
Ach so: Wein gibt es an jeder Ecke: Weinbars, Weinhäuser, Vinotheken, Museen etc. Und, die schmecken fast alle! Cheers.
Letzte Anmerkung: Nein, die Räder gab es nicht größer.
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