Dune du Pilat und Hinterland
Wie wir im Blog zu Bordeaux schon geschrieben haben, gibt es im Umland von Bordeaux jede Menge Wein und die dazugehörigen Winzer. Und weil wir, liebe Verfolgende, Euch auch zugesagt haben, dass wir uns einigen Tests und Landesbräuchen unterziehen wollen (die Berichte sollen ja authentisch sein) - deshalb geht es heute: Ab auf ein Weingut.
Bevor es aber auf das Gut im Hinterland geht, wollen wir, da wir Zeit haben, an den Strand. In der Nähe von Bordeaux gibt es die Dune du Pilat. Europas höchste Düne (ca. 110 m hoch und ca. 2,8 km lang). Genauer gesagt ist es eine Wanderdüne. Jedes Jahr wandert die Düne ca. 5 m Richtung Osten. Da es uns zu lange dauert bis die Düne Berlin erreicht (ca. 320.000 Jahre), fahren wir ihr entgegen. Es regnet Bindfäden. Gute Voraussetzungen zum Besteigen hoher Dünen. Wir fahren trotzdem los und hoffen auf Gnade. Wir stoppen vor dem Besuch der Düne in Arcachon, um bei Aigle schnell noch zwei REGENHÜTE zu erstehen (waren in Bordeaux ausverkauft). Der neue Kopfschmuck sieht nicht nur unglaublich gut aus, sondern hält auch jegliches Unwetter von einem ab. Es geht zur Düne. Als wir ankommen, hört es spontan auf zu regnen. Trotz des mäßigen Wetters tummeln sich doch Einige auf, neben und in der Düne!!! Erwachsene tollen die Düne rauf und runter, wie junge Hunde. Schön anzusehen. Wir stellen uns vor, was hier im Sommer bei tollem Sonnenschein abgeht. Wenn man der vorherigen Empfehlung von uns folgt und sich aufmacht, Bordeaux zu besuchen, dann bitte auch die Düne anschauen. Schöner Tag, bisher.
Nachdem wir die Düne gut überstanden haben, geht es ab zum Weingut ins Landesinnere. Ein Chateau, wie es viele hier gibt. So denken wir. Bed and Breakfast und auf Wunsch auch Abendessen. Gut, so kann der Tag ausklingen. Wir haben mit Lucien Grillet vom Weingut über den Tag schon ein paar Mails ausgetauscht, da er wissen wollte, was wir essen möchten. Die Fahrt dauert ca. 1 Stunde und endet vor einem Riesengittertor. Dahinter ein Park mit einer Allee als Zufahrt. Das Gebäude erkennt man erst, wenn man die Allee entlang fährt. Vor dem Gebäude steht ein Mann mit Weste...aha. Es ist Lucien, der uns empfängt. Zusammen mit seiner Frau. Wir sind einigermaßen geplättet. Verloddert, durchgepustet und gerade einmal Zeit genug, um die neuen Regenhüte abzunehmen, kommen wir hier auf einem frisch renovierten Schloss an. Oha! Lucien zeigt uns das komplette Schloss und erklärt uns, dass wir heute die einzigen Gäste sind und wir es "zwanglos" genießen können. Das Schloss gehört uns. Für eine Nacht. Wahnsinn.
Am Abend erklärt uns Lucien, der unglaublich zuvorkommend ist, dass das Chateau einem französischen Industriellen gehört, der hier Wein anbaut. Um die Unterhaltungskosten etwas zu senken, vermietet er 5 der 11 Zimmer. Nie mehr, denn es soll nicht so voll werden. Lucien passt nicht nur auf das Haus auf, sondern bedient uns und steht selbst in der Küche, um für uns zu kochen. Wein vom Weingut gibt es übrigens auch.
Am nächsten Morgen werden wir nach dem Frühstück von ihm noch einmal mit einem 60 Jahre alten Jepp über die Felder gefahren. Leben nicht schlecht hier, die Leute in den Chateaus!
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Manuela Timm (Polly) (Samstag, 10 Juni 2017 22:22)
Hallo, was für eine Herberge! Tolle Fotos!
Der Jörg (Mittwoch, 14 Juni 2017 14:23)
Der Parmesan Kamin ist ja der Knaller ;-)
Uwe (Mittwoch, 14 Juni 2017 22:56)
Moin, musste erstmal selber schauen was du meinst. Aber ja, war schon witzig. Auch der Fiat. Und besonders das 2 Meter hohe Schaukeleinhorn.
Aber. Wir haben uns schon wieder an das normale Leben gewöhnt. lG Uwe