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Zeitgeschichte holt uns ein

AtlantikWall und  D-Day

Heute ist kein gewöhnlicher Urlaubstag, denn die jüngere Geschichte hat uns eingeholt. Wir haben nach unserer Ankunft gestern Abend noch einige Broschüren gewälzt, um zu schauen, wie man sich hier vor Ort dem Thema am besten nähert. Die Invasion der Allierten hat sich am 06.06. (also vor gut einer Woche) zum 73.ten Mal gejährt. Und das Ereignis, das die Wende im 2. Weltkrieg gebracht hat, wird hier jedes Jahr groß feiert. Wir verstehen warum. Jedes Restaurant, jedes Hotel und alle öffentlichen Gebäude sind beflaggt mit den Fahnen aller an der Invasion beteiligten Nationen. Wir wollen uns heute einige Orte aus dieser Zeit anschauen.

Operation Overlord (engl. für Oberherr, Lehnsherr) war der Deckname für die in Nordfrankreich 1944 stattgefundene Landung der Westalliierten der Anti-Hitler-Koalition im 2. Weltkrieg und die damit verbundene Errichtung der von der  Sowjetunion zur Entlastung der Roten Armee seit längerem gewünschten zweiten Front gegen das Deutsche Reich. Die Landung vorwiegend mit Hilfe von Schiffen und massiver Luftunterstützung erfolgte im Wesentlichen ab dem 6. Juni 1944 (D-Day) an der französischen Küste des  Ärmelkanals östlich von Cherbourg. Nach der Landung und Sicherung eines Brückenkopfs folgte schrittweise die Invasion in der Normandie und ganz Nordfrankreich. Am 25. August 1944 wurde Paris befreit.

Omaha Beach

Wir schauen uns zuerst Omaha Beach an, weil er sozusagen direkt hinter unserem Appartement liegt. Mit Omaha Beach bezeichneten die Alliierten im 2. Weltkrieg einen Küstenabschnitt in der Normandie bei Colleville-sur-Mer und  Saint-Laurant-sur-Mer, an dem die Landung des V.US-Korps stattfand. (siehe auch: http://www.geo.de/magazine/geo-epoche/1880-rtkl-zweiter-weltkrieg-d-day-invasion-der-normandie).

 

Wir sind, anders als bei den alten Stätten, die wir beispielsweise aus dem Mittelalter gesehen haben, doch etwas angefasst, denn die Auswirkungen dieser Zeit sind einfach noch greifbarer. So sieht man beispielsweise vor Ort immer wieder ältere Männer mit ihren Angehörigen und bekommt mit, wie sie davon erzählen, wie es damals war und was sie erlebt haben. Die Strände, an denen sich vor dem Krieg, ähnlich der deutschen Ostsee, Badeort an Badeort reihten, sind über Jahrzehnte zu einem "Freilichtmuseum für Geschichte der besonderen Art" und zu Pilgerstätten der Überlebenden geworden.

Wir besuchen noch einen Amerikanischen und einen Deutschen Soldatenfriedhof auf denen insgesamt ca. 30.000 Soldaten begraben sind, was ebenfalls sehr beeindruckend ist, und fahren zum Ende des Tages noch zum Point du Hoc. Einer Schlüsselstelle im Rahmen der Invasion.

 

Der Pointe du Hoc ist ein 500 Meter langer und etwa 30 Meter hoher Abschnitt an der Steilküste an der Calvadosküste in der Normandie, etwa 6,4 km von dem von den Alliierten "Ohama Beach" getauften Strandabschnitt entfernt. Am D-Day schaltete ein US-amerikanisches Ranger-Bataillon beim Pointe du Hoc mehrere deutsche Stellungen aus.

Der heutige Tag war sicherlich kein typischer Urlaubstag für uns und so klingt unser Blog heute auch nicht heiter wie sonst. Nichtsdestotrotz hat uns der Tag unglaublich beeindruckt, mehr als viele Geschichten und Museen, die wir zuvor gehört oder gesehen haben. Wir haben heute auch neben den älteren Herrschaften sehr viele Schulklassen aus den unterschiedlichsten Nationen gesehen, und es scheint gerade heutzutage wichtig, die Geschichte nicht zu vergessen. Die Normandie gibt hierfür eine "gute Lehrstunde".

Liebe Grüsse von uns

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