
Wir sind heute früh auf, schon vor dem ersten Bellen des Nachbarhundes, unsere Sachen sind gepackt. Als die Nachbarn zur Arbeit gefahren sind, wird der Bulli vor das Haus gefahren und beladen. Wir haben zwar viel Zeit, wir können erst gegen 15 Uhr unser neues Domizil beziehen, aber wir wollen entspannt ankommen.
11 Uhr. Ein letztes Mal rückwärts den Hausberg runter und dann über eine typische Landstraße Antequeras (keine Einbahnstraße!) raus auf die Autobahn. Und Tschüss, war nett hier, allerdings nix für Leute mit Hüft- oder Knieproblemen. Habe immer noch etwas Rücken. Heute nur knapp 80 km Strecke. Cool.
Wer hätte gedacht, dass diese Tour so abwechslungsreich, spannend und schön wird. Kurz vor Granada, Sonja hat gerade das Steuer des Bullis übernommen, prangt ein großes LIDL Schild an der Autobahn. Also, nix wie runter von der Autobahn und rein in den Kauftempel.
So sieht wahre Freude aus.

Nach dem wir uns wieder beruhigt haben, fahren wir an Granada vorbei und noch ein wenig in die Sierra Nevada, das Hochgebirge direkt "hinter" Granada. Die Berge im Hintergrund sind noch schneebedeckt, aber die Talsperre an der wir vorbeikommen und eine kurze Rast einlegen ist nur spärlich gefüllt. Was uns angesichts des Regens zu Beginn unserer Reise wundert. Wir fahren auf der anderen Seite des Tales wieder herunter, so kann ich schon mal schauen, ob die Strecke, die ich mir für meine Radtour am nächsten Tag rausgesucht habe toll ist. Die Strecke ist landschaftlich sehr nett, wenig befahren und steil.
Bonita Casa en Barrio de Monachil
Bonita Casa en Barrio de Monachil (heißt laut Deepl: Schönes Haus in der Nähe von Monachil) so steht es in GoogleMaps, und so ist es auch, echt schön.
Teresa, unsere Gastgeberin, steht schon an der Straße und winkt uns zu, als wir die Dorfstraße entlang kommen. Wer braucht schon ein Navi?
Sie flitzt - wahrscheinlich ist sie etwas älter als wir - wieselflink die Seitenstraße hinein, wir folgen mit dem Bus. Nach ca. 50 Metern - man konnte das Haus von der Dorfstraße aus sehen - ist die Einfahrt. Sie weist uns einen Parkplatz auf dem Hof zu und begrüßt uns nochmals herzlich, sehr lieb.
Der Wagen steht gut und sicher, und wir folgen in die obere Etage des Hauses. Für die kommenden vier Tage unsere Unterkunft. Sie öffnet jeden Schrank in der Wohnung und erklärt uns auf spanisch und sehr gestenreich sämtliche Inhalte sowie alle technischen Geräte. Es ist lustig, weil wir zwar mitbekommen, was sie uns sagen will, aber kein Wort verstehen. Unsere Antwort (immer): Muy bien. (Sehr schön). Sie lacht, wir lachen. Ein toller Empfang.
Es gibt noch eine laminierte Mappe in der auf Englisch nochmal alle Regeln aufgeführt sind. Hier steht unter anderem auch, dass die Vermieter zwei Hunde besitzen. Chester und Marley. Sie seien freundlich und wir sollten aufpassen, dass sie nicht vom Grundstück abhauen, wenn wir gehen. Mit Händen und Füssen frage ich, ob die Hunde groß oder klein sind. Chester ist klein wird mir bedeutet. Marley, unterstützt von einem Augenaufschlag gen Himmel, wohl vor einiger Zeit gestorben. Also, nur noch ein Hund.
Sie tippt noch in ihr Smartphone, dass wir sie jederzeit um Hilfe fragen können und verschwindet in die untere Etage.
PS: Ich lerne Chester am nächsten Tag kennen, als ich kurz mein Rad für die Tour fertig mache. Ein kleiner kurzhaariger Kerl, mit grauem Bart und schon etwas verlangsamt. Als Teresa mir noch einmal zeigt, wie das Tor aufgeht, haut er prompt ab. Zuerst ist Teresa entspannt, doch nach 5 min. springt sie die Straße rauf und runter, bis Chester sich wieder auf dem Hof einfindet. Alle sind beruhigt, was für ein Schauspiel.
Die Wohnung ist eigentlich viel zu groß für uns: 3 Schlafzimmer, 2 Bäder und eine Waschküche, neben Küche und riesiger Terrasse. Aber, sie liegt gut, hat einen sicheren Hafen für unseren Bus und war auch nicht wirklich teuer.
Die Wohnung scheint auf der anderen Seite gerade groß genug zu sein, um alles, was Teresa und ihr Mann in den letzten Jahrzehnten haben sammeln können, zu beherbergen. Wirklich sehr, sehr komisch.
@Eckhard; Marek: Mir kamen die Bilder von unserem Haus in Berres les Alpes in den Sinn.
; o)
Egal, wir sind sehr lieb aufgenommen worden und finden es toll hier. Selbst die scheinbar mitgereisten Nachbarshunde stören uns nicht. Genauso wenig, wie die Baustelle neben dem Haus; alles schön.

Es gibt als Highlight sogar noch ein - für Radfahrer ganz wichtig - Trainingsgerät auf der Terrasse.
Der Tag neigt sich nach so vielen Eindrücken dem Ende entgegen.
Buenas noches und liebe Grüße
Wir
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Polly (Sonntag, 06 April 2025 18:40)
Ich fand das Schlafzimmer am besten! �