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2. Radtour Fuente-Tójar (7.1)

Die Radtour hat gestern wirklich Spaß gemacht. In den Dörfern in der Gegend gibt es nicht viel anzusehen, außerdem sind wir ab übermorgen in Cordoba, der nächsten Großstadt. Also, was könnte schöner sein, als den schönen Tag von gestern nochmal zu wiederholen, nur etwas länger, mehr Genuss also. Meine Begeisterung wird nicht geteilt, Sonja möchte chillen. 

 

Meine Strecke führt mich heute zuerst nach Priego de Cordoba, den nächstgrößeren Ort im Süden von Fuente, dann durch ein kleines Naturschutzgebiet nach Cabra. Von da ein wenig auf dem ViaVerde und dann über eine Landstraße nach Hause. Ich habe alles toll geplant (mit Komoot) und ich freu mich wie Bolle.

 

Los geht's.

Direkt nach Fuente ist die Straße gesperrt. Über eine etwas holprige Straße geht es bis Priego de Cordoba. Ich entschließe mich einen Abstecher in die Innenstadt zu machen und mir den Trödelmarkt kurz anzuschauen. Ganz nett, aber nichts für uns.

 

Es geht weiter, Richtung Berge, schön. Komoot leitet mich auf eine Nebenstraße und ich denke mir nichts dabei. Aber die Straße wird ruppiger und steil. Ich sag mir, hey Uwe, immer positiv denken. Hier kommen keine Autos, cool. Nach wenigen Augenblicken, treffe ich die ersten meiner zweirädrigen Mitstreiter.

Was für ein Scheiß - auf dem Bild ist die Strecke schon wieder toll, habe es aber nicht rechtzeitig geschafft ein Selfie mit den Bikern zu machen.


Positiv denken.

Die Motorradfahrer (ich treffe ca. 10) kacheln, alle mit einem Affenzahn, mir entgegen. Sie driften zum Teil durch die Kurven. Positiv denken: Sie sind sehr freundlich und grüßen alle, mit einer Hand am Lenker, Respekt! - Und denken wahrscheinlich: Ist der dumm? Ich denke das auch.

Umkehren macht keinen Sinn, also weiter. Die Strecke ist nach ca. 30 Minuten überwunden. Ich nehme ein Gel und atme erst mal durch. Cool, meine Tour wird jetzt erst richtig toll. Es geht auf eine breite Straße, 15 km bergauf, kein Ding. Was ich nicht wusste, am Sonntag werden offensichtlich alle Autos der Gegend auf die Straßen gelassen. Heute sammeln sich alle auf der Straße, auf der ich gerade fahre. Ich denke, Sonja hat heute die bessere Entscheidung getroffen, und das denke ich nicht oft, wenn ich eine Tour mache.

Nach dem Hügel bringe ich die Abfahrt schnell hinter mich, da es ziemlich viel Seitenwind gibt, der mich fast von der Straße fegt. Ab Carba fahre ich ca. 30 km auf dem ViaVerde und ich genieße es. Wunderbar.

Als ich am Ende meiner Strecke auf dem ViaVerde angekommen bin, stelle ich fest:  Die Straße, die ich laut Komoot nehmen soll existiert nicht. Ist nur ein wilder Trampelpfad. F***. (letztes Bild). Ich fahre ca. 8 km zurück und nehme den letzten Teil der Strecke in Angriff. Das ich durch den Umweg nochmal einen kleinen Hügel von 12% hoch muss, egal, alles schön.

 

Nach etwas mehr als 90 km und 1.100 Hm bin ich im Hotel. Ich gönne mir eine warme Cola und genieße den Kuchen, den Sonja auf ihrem Beutezug durch Fuente heute noch ergattern konnte. Während ich mich labe, schaue ich noch ein wenig der Flandernrundfahrt, hahahaha. Wie nett. Ich bin sehr glücklich nun etwas zu chillen. Hier noch ein paar Impressionen von unterwegs...

Und Impressionen von Sonja: von ihrer Dorfwanderung...

Letztes Abendessen bei Anne und Glyn.

Gegrillte Artischocke, geschmorter Flaschenkürbis mit einer leckeren Soße und Reis. Zum Schluss noch konfierte Birne mit selbstgemachtem Eis. Dass ich Birne eigentlich nicht vertrage, s....egal. Der Rotwein wird schon helfen. Hat er auch.

 

Im leichten Dämmerzustand fällt mir die Müllabfuhr ein. Ich hole meine Brille aus dem Zimmer und parke den Bus noch um. Als ich zurückkomme sind Anne und Sonja immer noch im Speisesaal. Ich bekomme von Anne noch einen Whiskey aus Irland aufgenötigt, den brauchte ich noch. Kurz vor Mitternacht geht es auf's Zimmer. Ein krasser und schöner Tag, aber wir freuen uns auch auf Cordoba.

Frohe Grüße

Wir

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