Am heutigen Tag steht Kultur auf dem Programm. Wir gehen ins Guggenheim in Bilbao. Seit dem das Guggenheim in Bilbao eröffnet hat ist es DAS Wahrzeichen der Stadt. Wir finden zurecht. Sowohl der Bau selbst, als auch die Ausstellungen sind spektakulär. Wenn man sich etwas für moderne Kunst interessierst, dann ist das Guggenheim ein absolutes Muss im Baskenland.
Guggenheim bilbao
Das Guggenheim-Museum Bilbao ist ein Kunstmuseum für moderne Kunst in Bilbao im spanischen Baskenland. Es hat eine Ausstellungsfläche von 11.000 m² und zeigt sowohl eine Dauerausstellung als auch Sonderausstellungen. Schwerpunkt ist die zeitgenössische Kunst des 20. Jahrhunderts, die auch Teil der Dauerausstellung ist. Objekte sind weniger Malereien und Skulpturen als Installationen, Videokunst und ähnliches. Das Museum ist eines von drei Museen der US-amerikanischen Stiftung Solomon R. Guggenheim Foundation.
Das einem Oval ähnliche Gebäude befindet sich in der Innenstadt Bilbaos am Ufer des Flusses Nervión, welcher in die Ría de Bilbao mündet, unmittelbar neben und unter der Puente La Salve. Architekt ist der kanadisch-US-amerikanische Architekt und Designer Frank O. Gehry. Das Baukonzept wurde 1993 der Solomon R. Guggenheim Foundation vorgestellt. Die Grundsteinlegung erfolgte noch im selben Jahr. Das Gebäude wurde 1997 fertiggestellt und ist für seinen dekonstruktivistischen Baustil berühmt. Die Bauzeit betrug vier Jahre. Die feierliche Eröffnung erfolgte am 18. Oktober 1997 im Beisein von König Juan Carlos. 2001 erhielt es den „Outstanding Structure Award“ der IABSE.
Jährlich wird das Museum von ca. 1 Mio. Besuchern besucht, davon 60% aus dem Ausland.
Wir nehmen den Bus, der direkt vor unserem Haus hält, um in die Innenstadt zu kommen. Heute haben alle Blumenläden auf, denn anders als in Deutschland, ist heute, am ersten Sonntag im Mai, Muttertag. Entgegen der Wettervorhersagen ist das Wetter heute in Ordnung, nicht besonders heiß, aber trocken. Wir freuen uns. In der Innenstadt angekommen machen wir uns auf kurzem Weg zum Guggenheim. Wir schauen uns zunächst das Gebäude von Außen an.
Gegen 14 Uhr entern wir das Museum. Zunächst noch eine kleine Stärkung, dann geht es zu den Ausstellungen.

Zunächst schauen wir uns die rostroten Stahlkonstruktionen von Richard Serra an, die im Erdgeschoss stehen. Sonja und ich sehen sie zum dritten Mal, aber sie sind immer noch beeindruckend.
Das Guggenheim schreibt auf seiner Seite zu den Werken:
„The Matter of Time“ lässt den Betrachter die Entwicklung der skulpturalen Formen des Künstlers nachvollziehen, von der relativen Einfachheit einer Doppelellipse bis zur Komplexität einer Spirale. Die letzten beiden Teile dieser Skulptur bestehen aus Abschnitten von Torusen und Kugeln, die unterschiedliche Effekte auf die Bewegung und Wahrnehmung des Betrachters erzeugen. Diese verwandeln sich unerwartet, wenn der Besucher durch und um sie herumgeht, und erzeugen ein unvergessliches, schwindelerregendes Gefühl von Raum in Bewegung. Der gesamte Raum ist Teil des skulpturalen Feldes. Wie bei anderen mehrteiligen Skulpturen hat der Künstler die Werke bewusst so angeordnet, dass der Betrachter durch sie und den sie umgebenden Raum geführt wird. Die Anordnung der Werke entlang der Galerie erzeugt Korridore mit unterschiedlichen, stets unerwarteten Proportionen (breit, schmal, lang, gestaucht, hoch, niedrig). Die Installation beinhaltet zudem einen zeitlichen Verlauf. Einerseits ist da die chronologische Zeit, die es braucht, um sie von Anfang bis Ende zu durchschreiten und zu betrachten. Auf der anderen Seite gibt es die Zeit, in der der Betrachter die Fragmente der visuellen und physischen Erinnerung erlebt, die kombiniert und neu erlebt werden.
Wir können an dieser Stelle leider nicht zu jeder einzelnen Ausstellung des Guggenheims berichten, weil es einfach zuviel würde. Deshalb gibt es hier, neben einigen Bildern, nur einzelne Kommentare (von der Website).
in situ: Refik Anadol
Diese Ausstellung markiert den Auftakt von „in situ“, einer neuen Reihe ortsspezifischer Installationen, die die Grenzen zeitgenössischer Kunst erweitern. Künstler aus den Bereichen Bildende
Kunst, Technologie, Musik und Performance werden zusammengebracht, um neue Wege der Raumwahrnehmung und -nutzung zu erforschen.
in situ: Refik Anadol präsentiert „Living Architecture: Gehry“, eine bahnbrechende audiovisuelle Installation, die Frank Gehrys architektonisches Erbe mithilfe künstlicher Intelligenz (KI)
und generativer Kunst neu interpretiert. Das vom Refik Anadol Studio entwickelte, maßgeschneiderte KI-Modell „Large Architecture Model“ (LAM) basiert auf fortschrittlicher Technologie und wurde
monatelang anhand eines umfangreichen Archivs frei zugänglicher Bilder, Skizzen und Baupläne trainiert, um Gehrys Architektursprache in sich ständig verändernde Landschaften dynamischer Formen,
Farben und Bewegungen zu verwandeln. Ergänzt wird dieses visuelle Spektakel durch eine immersive Klanglandschaft, komponiert von Kerim Karaoglu, die KI-generierte Audiodaten mit Materialaufnahmen
aus dem Museum selbst verbindet.
Masterpieces on Paper from Budapest
Diese Ausstellung ist das Ergebnis einer Zusammenarbeit zwischen dem Guggenheim Museum Bilbao und dem Museum der Schönen Künste – Ungarische Nationalgalerie, Budapest, einer renommierten
Institution, die Schätze internationaler Kunst von der Antike bis zum 21. Jahrhundert sowie ungarische Kunst vom Mittelalter bis zur Gegenwart präsentiert. Unter den verschiedenen Sammlungen, die
sie umfasst, ragt die Graphische Sammlung sowohl zeitlich als auch quantitativ hervor und umfasst rund 9.000 Zeichnungen und 100.000 Druckgrafiken europäischer Künstler.
Mit einer umfangreichen und vielfältigen Werkauswahl bietet die Ausstellung einen umfassenden Überblick über die Kunst auf Papier vom 15. Jahrhundert bis heute und umfasst Werke großer
Künstler wie Albrecht Dürer, Leonardo da Vinci, Raffael, Rembrandt, Francisco de Goya, Miklós Barabás, Henri de Toulouse-Lautrec, Pablo Picasso, Egon Schiele, Victor Vasarely, Vera Molnar, Judit
Reigl, Dóra Maurer und sogar Georg Baselitz, Katharina Grosse und Gerhard Richter. Die fast 150 Meisterwerke beleuchten die jahrhundertealten Traditionen der Genres, ihre ständige Offenheit für
Erneuerungen, ihre unterschiedlichen formalen Lösungen, ihre wesentlichen Merkmale und ihre charakteristischen ästhetischen Wirkungen.
Works from the Guggenheim Museum Bilbao Collection
Diese Präsentation der Sammlung des Guggenheim Museums Bilbao umfasst eine Auswahl von Werken, die entscheidende Momente der Kunstgeschichte nach dem Zweiten Weltkrieg markieren. Um die
Verbindung zwischen Kunst und Architektur zu unterstreichen, präsentiert diese Installation, die einige der herausragendsten Stücke der Sammlung zeigt, auch die ursprüngliche Architektur des
Gebäudes. Sie würdigt die lichtdurchfluteten und lichtdurchfluteten Räume im dritten Stock des Museums.
Diese Ausstellung ist sowohl von den einzigartigen Werken des Museums als auch von historischen Kunstbewegungen inspiriert, die in der Sammlung gut vertreten sind. Die Präsentation hebt so
Persönlichkeiten hervor, die zur Avantgarde ihrer Zeit gehörten und deren Beiträge neue Akzente in der Nachkriegskunstgeschichte setzten. Jeder Saal bietet die Möglichkeit, das Werk eines
einzelnen Künstlers oder einer Auswahl von Künstlern zu betrachten, die gemeinsame Anliegen aus unterschiedlichen Perspektiven untersuchen.
Helen Frankenthaler: Painting Without Rules
Helen Frankenthaler (geb. 1928; gest. 2011), die vor allem für ihre Erfindung der Soak-Stain-Technik bekannt ist, spielte eine entscheidende Rolle beim Übergang vom Abstrakten Expressionismus
zur Farbfeldmalerei. Als unermüdliche Experimentatorin schuf die Künstlerin im Laufe von sechs Jahrzehnten eine Vielzahl von Gemälden auf Leinwand und Papier sowie Skulpturen, Keramiken,
Wandteppiche und Drucke. Ihr innovatives Werk, das in den Sammlungen bedeutender Museen auf der ganzen Welt vertreten ist, inspiriert weiterhin zeitgenössische Künstler.
Geboren in New York City, studierte Frankenthaler Studiokunst bei Paul Feeley am Bennington College in Vermont, bevor sie nach Manhattan zurückkehrte, wo sie sich der abstrakten Kunst
zuwandte. In den frühen 1950er Jahren hatte sie direkten Zugang zu den Schlüsselfiguren der New York School - den Ikonen der amerikanischen Nachkriegskunst -, die alle ihre unerschütterliche
Experimentierfreudigkeit teilten und von denen einige zu ihrem engeren sozialen Umfeld gehörten.
Ein unfassbar großes Museum. Nach etwas mehr als 3 Stunden, inkl. des obligatorischen Besuchs des Museumsshops, wanken wir von all den Informationen geflutet aus dem Museum. Es war toll, aber auch anstrengend.
Wir gehen in ein Café unweit vom Guggenheim und nehmen einen Kaffee, danach schnappen wir noch ein wenig Luft, und spazieren noch durch die Innenstadt. Wir können noch nicht nach Hause, weil wir abends noch in ein vegetarisches Restaurant wollen. Kurz nachdem wir gegen 19:30 Uhr im Restaurant ankommen, bekommt Finia eine Mail aus Den Haag. Es geht um ein Zimmer, auf das sich Finia beworben hat. Die Mieterin fragt, ob Finia nicht abends noch für ein Interview zur Verfügung stehen könnte. Na klar, geht noch. Wir essen und fahren mit dem Taxi nach Hause, damit Finia ihr Interview führen kann. Nach dem Interview, das ganz gut gelaufen ist, streamen wir noch einen Tatort aus der ARD Mediathek. Da nichts mehr in den Tag passt, geht es in die Kojen. Was für ein voller und toller Tag.
Liebe Grüße
Uwe, Sonja und Finia
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Polly (Samstag, 10 Mai 2025 14:16)
Was für ein Museum! Na Sonja, alle guten Dinge sind zum vierten Mal dort hin (vielleicht wir beide in ein paar Jahren). Viel Spaß weiterhin.